Low-Fidelity-Prototype
Ein Low-Fidelity-Prototype (auch Low-Fi Prototype oder Low-Fidelity-Prototyp) ist eine vereinfachte und oft statische Darstellung eines digitalen Produkts. Solche einfachen Prototypen konzentrieren sich auf die grundlegende Struktur, Navigation und Funktionalität, ohne visuelle Details oder Interaktivität zu beinhalten.
Dieser skizzenhafte Prototyp wird häufig in den frühen Phasen des Designprozesses verwendet, um erste Ideen zu visualisieren und Feedback zu grundlegenden Konzepten einzuholen. Aufgrund seiner Einfachheit eignet sich ein rudimentärer Prototyp besonders für schnelle Iterationen und die Validierung von Nutzerflüssen.
Ziele eines Low-Fi-Prototyps
- Frühes Feedback sammeln: Stakeholder und Nutzer können erste Eindrücke äußern und Verbesserungsvorschläge einbringen.
- Ideen schnell visualisieren: Ein Low Fidelity Prototype macht abstrakte Konzepte greifbar.
- Benutzerflüsse testen: Überprüfen, ob die grundlegende Navigation und Struktur den Anforderungen der Nutzer entspricht.
- Zeit- und Kosteneinsparung: Probleme werden früh erkannt und können ohne großen Aufwand behoben werden.
Eigenschaften eines Low-Fidelity-Prototyps
- Einfache Darstellung: Fokus liegt auf der Struktur, nicht auf visuellem Design.
- Statisch: Keine oder sehr eingeschränkte Interaktivität.
- Schnell und flexibel: Ein skizzenhafter Prototyp kann innerhalb weniger Minuten oder Stunden erstellt werden.
Erstellung eines Low-Fidelity-Prototypes
1. Vorbereitung
- Definiere das Ziel: Soll die Navigation, der Nutzerfluss oder die grobe Seitenstruktur überprüft werden?
- Priorisiere: Konzentriere dich auf die wichtigsten Funktionen und Seiten.
2. Werkzeugwahl
- Analog: Papier und Stift, Whiteboards oder Haftnotizen.
- Digital: Tools wie Balsamiq, Figma oder Sketch, die das Erstellen von Wireframes erleichtern.
3. Skizzieren und Testen
- Erstelle grobe Layouts und füge grundlegende Navigationselemente hinzu.
- Nutze einfache Formen (z. B. Rechtecke für Buttons, Linien für Texte), um die Inhalte zu veranschaulichen.
- Teste den Low-Fi Prototype mit Nutzern und sammle Feedback.
Abgrenzung zu Mid-Fidelity-Prototype und High-Fidelity-Prototype
Mid-Fidelity-Prototype
Ein Mid-Fidelity-Prototype ist detaillierter als ein Low Fidelity Prototyp. Er enthält klickbare Elemente, simuliert Navigation und zeigt eine klarere Struktur, bleibt jedoch visuell reduziert.
- Fokus: Testen der Benutzerführung und Funktionalität.
- Unterschied: Ein Mid-Fidelity-Prototyp geht über die grundlegenden Ideen eines einfachen Prototyps hinaus und integriert erste Interaktivität.
- Beispiel: Klickbare Wireframes mit Dummy-Texten und Platzhaltern.
High-Fidelity-Prototype
Ein High-Fidelity-Prototype ist die realistischste Form eines Prototyps. Er spiegelt das finale Produkt in Design, Interaktion und oft auch Funktionalität wider.
- Fokus: Testen des realen Nutzererlebnisses, einschließlich visuellem Design, Animationen und Interaktionen.
- Unterschied: Während ein Low-Fidelity-Prototype eher für Konzepttests geeignet ist, dient ein High-Fidelity-Prototype zur Simulation des fertigen Produkts.
- Beispiel: Interaktive Designs in Tools wie InVision oder Figma, die echte Inhalte und Animationen enthalten.
Zusammenfassung der Abgrenzung
Ein Low-Fi-Prototyp dient zur schnellen Ideenfindung und Konzeptvalidierung, während ein Mid-Fidelity-Prototype die Struktur und Navigation detaillierter abbildet. Ein High-Fidelity-Prototype ist visuell und funktional fast identisch mit dem Endprodukt und ermöglicht realitätsnahe Tests.
Vorteile
- Zeiteffizienz: Schnelle Erstellung ohne großen Aufwand.
- Flexibilität: Einfaches Anpassen und Iterieren basierend auf Feedback.
- Kosteneffizienz: Keine teuren Tools oder detaillierten Designs erforderlich.
- Kreativitätsfördernd: Durch die Einfachheit können unterschiedliche Ansätze schnell ausprobiert werden.
Grenzen eines Low-Fidelity-Prototyps
- Keine Interaktivität: Nutzer können keine realistischen Szenarien testen.
- Fehlende visuelle Details: Stakeholder könnten Schwierigkeiten haben, sich das fertige Produkt vorzustellen.
- Begrenzte Überzeugungskraft: Weniger geeignet für Präsentationen bei Investoren oder Kunden.
Beispiel aus der Praxis
Ein Team entwickelt die Benutzeroberfläche einer neuen Gesundheits-App. Sie erstellen einen Low-Fidelity-Prototyp mit Papier und Stift, um den Anmeldeprozess, die Dashboard-Struktur und die Navigation zu skizzieren. Diese rudimentären Prototypen werden mit Nutzern getestet, die Feedback zur Verständlichkeit und Logik der Nutzerführung geben.
Zusammenhang mit anderen Prototyp-Typen
Der Low-Fi Prototype bildet oft die Grundlage für detailliertere Prototypen. Nach der Konzeptvalidierung kann ein Mid-Fidelity-Prototype erstellt werden, um Navigation und Funktionalität zu testen. In späteren Phasen folgt ein High-Fidelity-Prototyp, der das fertige Produkt simuliert.
Zusammenfassung
Ein Low-Fidelity-Prototype ist ein einfacher, statischer Prototyp, der sich auf grundlegende Layouts, Strukturen und Nutzerflüsse konzentriert. Er eignet sich besonders für die frühen Phasen des Designprozesses, um Ideen schnell zu visualisieren und Feedback einzuholen. Später können die Erkenntnisse in Mid- und High-Fidelity-Prototypen überführt werden. ist eine einfache, schnelle und flexible Möglichkeit, erste Ideen und Nutzerflüsse zu testen. Er eignet sich besonders für die frühen Phasen des Designprozesses und hilft, die Grundlage für detailliertere Prototypen zu schaffen.
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